Die Biomasse
Pflanzen bilden mit Hilfe der Sonnenenergie organische Substanzen. Die Sonnenenergie zusammen mit Wasser aus dem Erdreich, Kohlendioxyd (CO2) aus der Luft und weiteren aus der Erde entzogenen Mineralien und Substanzen, führt in den Pflanzen zu einer natürlichen Energieumwandlung, wobei organische Substanzen gebildet werden und Sauerstoff freigegeben wird. Der so aus Sonnenenergie entstandene Energieträger „Pflanze“ hat den bedeutenden Vorteil, speicherbar und erneuerbar zu sein.
Diese gespeicherte Energie kann vielfältig genutzt werden.
Zum Beispiel nutzt der menschliche Körper diese Energie in Form von Nahrung zur Bewegung der Muskeln und zur Hirntätigkeit. Der menschliche Körper „verbrennt“ die aufgenommene Nahrung mit Hilfe von Sauerstoff, der beim Atmen aufgenommen wird. Beim Ausatmen wird CO2 als Verbrennungsprodukt an die Umgebung abgegeben, und der biologische Kreislauf des Kohlenstoffes schließt sich. Ein weiterer natürlicher Prozess, den biologischen Kreislauf zu schließen, ist die Verrottung der Biomasse. Der Abbau der Biomasse erfolgt über den Fäulnisprozess, wobei wiederum CO2 freigesetzt wird.
Der Mensch kann diesen biologischen Kreislauf auch durch eine beschleunigte Verbrennung der Biomasse nutzen und die freigesetzte Energie mit technischen Hilfsmitteln beispielsweise für Heizzwecke verwenden.
Ein wesentlicher Punkt bei der Nutzung der Biomasse ist, dass keine zusätzliche Produktion von CO2 stattfindet. Das bei der Verbrennung der Biomasse freigesetzte CO2 entspricht nur jener Menge, die vom Baum oder von der Pflanze im Laufe des Wachstums aus der Atmosphäre entnommen wurde. CO2, ein Gas das für den Menschen vollkommen unschädlich ist, trägt bei erhöhter Konzentration in der Atmosphäre zum so genannten Treibhauseffekt und zu Veränderungen des Weltklimas mit unvorhersehbaren Folgen bei. Diese vom Menschen verursachte Erhöhung des Treibhauseffektes ist bereits eine Realität, die wissenschaftlich nachgewiesen und messbar ist.
Eine der Hauptursachen für den Klima verändernden Treibhauseffekt ist die vermehrte CO2-Emission in den Jahren der weltweiten Industrialisierung.
HOLZ
Die Holzverbrennung ist eine Möglichkeit der Biomassenutzung, die vor allem in waldreichen Gebieten wie Südtirol mit einem Waldanteil von 42% der Gesamtfläche einen bedeutenden Beitrag für eine umweltbewusste, regionale Energieversorgung leisten kann.
Südtirol hat das Glück, über ein beträchtliches Potenzial an Holz zu verfügen, gegenwärtig stocken in unseren Wäldern über 60 Millionen Festmeter Holz. Wie in vielen anderen Ländern Europas wird auch in Südtirols Wäldern weniger Holz eingeschlagen als dies nachhaltig möglich wäre. Die Hektarvorräte nehmen dadurch ständig zu.
VORTEILE DER BIOMASSE:
- erneuerbare Energiequelle;
- geschlossener Lebenskreis der Substanzen;
- ermöglicht regionalen wirtschaftlichen Aufschwung;
- keine Abhängigkeit von den ausländischen Ölgesellschaften;
- Reduzierung der Umweltbelastung;
- Schutz und Schaffung von Arbeitsplätzen;
- intelligente Verwendung von Holzabfällen;
- Reduzierung von LKW-Verkehr.
Quelle: www.provinz.bz.it